Der Klosterbrief, eine "Baugenehmigung" aus dem Jahr 1680

Zustimmung des Grafen von Marck zum Bau der Klosterkirche in Schleiden aus dem Jahr 1680. Herbert Wollgarten ersteigerte im Internet auf eine Urkunde von 1680, die einst ein Stück Schleidener Stadtgeschichte in Gang setzte. An diese Geschichte erinnert heute noch das Franziskushaus.

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Sub Lit H
Consensus Comiti Zustimmung des Grafen von Marck zum Bau einer Kirche
de Marka aedifican- jenseits des Stadtgrabens von Schleiden
di Ecclesiam extra
foveam Civitatis
Schleidana
Nro 2 D

Demnach zu vermehrung Gottes Lob und Ehren, zu mehrerer
ufferbawung Christlich Catholischer Kirchen und Geistlicher bedienung
unßer und einkommenden anderen Untertanen
die H:H:P:P: Recollecti ihren ahn handt habenden Kirchenbaw H:H:P:P: = Herrn Patres
ahnzufangen und zuvollnführen gedencken, und zu mehrerer
bequemlichkeit und erbawung b(esag)te Kirchen über den
Stattgraben ihre abmessung und proportion genohmmen
und unßeren g(ne)digen Consensum darüber suchen:
Alß haben wir auß sonderlichen Motiven darin
hiemit gnedig consentyren wollen: und verhoffen
unßere Burgerschaft der Stadt Schleyden den hh hh = Herren
Supplicanten gleichmeeßig/: weiln es ohne nachtheil
und schwächung der Statt geschicht:/ darin willfahren
und keine difficultet machen werden, und seint
denselben mit gnad beygethan. Urkundt unterschrifft
und beygedruckte Insiegel, signatur
Sassenburg 31 May 1680
(Siegel) F:A: Graff zu der Marck mp

Die Rekollekten waren eine strenge Richtung des Franziskanerordens, später auch der Augustiner.  Die Grafen von der Marck sind ein Zweig der Grafen von Berg, hatten Besitz um Altena im Lennetal, waren Herren der Stadt Hamm und Vögte von Essen. Die Grafschaft Marck kam mit Cleve und Berg 1666 an Brandenburg, blieb aber bis 1753 ein eigenes Territorium.

 

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