Die Planung der Zukunft der regionalen Schullandschaft beschäftigt seit Jahren Politik und Öffentlichkeit. Anlass genug für das Geschichtsforum, einen Blick in die Bilderkiste zu werfen und an die lange Tradition des heutigen Städtischen Gymnasiums Schleiden (SGS) zu erinnern. Bemühungen um die Errichtung einer Oberschule hatte es in dem Städtchen seit den 1830er Jahren gegeben, den endgültigen behördlichen Segen gab es jedoch erst Ende des Jahres 1865. Daher kann das SGS im kommenden Jahr mit Fug und Recht sein 150-jähriges Bestehen feiern. Ab 1866 firmierte die Bildungsanstalt unter der Bezeichnung ‚Höhere Stadtschule‘, ab 1923 wurde die Bezeichnung ‚Realprogymnasium‘ üblich, 1938 erfolgte die Umwandlung in eine ‚Deutsche Oberschule‘ mit acht Klassen, in der erstmals auch Mädchen aufgenommen wurden.
Im Februar 1939 fand die erste Abiturprüfung in Schleiden statt. Zu der Zeit befand sich das Schulgebäude auf dem ‚Driesch‘, da, wo sich heute der große Parkplatz erstreckt. Nach der kriegsbedingten vorläufigen Schulschließung am 2. September 1944 wurde das stattliche Bauwerk um den Jahreswechsel 1944/45 vollkommen zerstört. Bereits im Herbst 1945 beantragte die Stadt die Wiederaufnahme des Schulbetriebs, der wenig später zunächst provisorisch in einigen Räumen der Volksschule aufgenommen wurde.
Unsere Fotos zeigen Schleidener Szenen aus den Jahren 1949 und 1950. Keine geringere als die Schulministerin Dr. Christine Teusch nahm am 10. Juni 1949 die Grundsteinlegung der ersten Höheren Schule in NRW überhaupt vor. Ab 1950 war in dem Neubau der erste Unterricht möglich, in den Folgejahren und -jahrzehnten entstand in verschiedenen Bauphasen die heutige Gestalt des SGS. Der Neubau der Schule markierte zugleich den Wiederbeginn von ‚Normalität‘ in dem Städtchen, was nur wenige Jahre später vollendet wurde durch die Fertigstellung weiterer Infrastrukturbauwerke: Das neue Rathaus der Stadt (heute ‚Am alten Rathaus‘) sowie die Sturmius- und die Sleidanusbrücke beispielsweise.