Dr. Norbert Toporowsky referierte zum Thema Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg in der Nordeifel.
Der Vortrag fand reges Interesse. Rund 80 Interessierte waren am 8. Okt. ins Evangelische Gemeindezentrum in Gemünd gekommen und folgten den interessanten und aufschlussreichen Ausführengen des Referenten. Beginnend mit der Begriffsdefinition wurden nachfolgend die Gründe/Ursachen der Flucht, die Fluchtwege, die Ankunft in der Eifel und die Integration in die die vom Krieg selbst stark in Mitleidenschaft gezogenen Eifeler anschaulich dargestellt
„Hitlers letzte Opfer“ – so hat man die Vertriebenen genannt, die seit dem Einrücken der Roten Armee und erst recht nach deren militärischem Sieg ihre Heimat in den Gebieten östlich der Oder-Neiße-Linie und im Sudetenland verlassen mussten.
Im Westen, so auch in der Nordeifel wurden sie undifferenziert als „Flüchtlinge“ bezeichnet. Ihr Weg hierhin, ihre Ankunft und ihre Integration in einer Region, deren Bevölkerung selbst unter den Folgen des Krieges (Hunger, Wohnungsnot, zerstörte Infrastruktur) extrem zu leiden hatte, waren wesentliche Aspekte des Vortrags.
Wie viele Menschen kamen? Welche Berufe hatten sie? Wo kamen sie her? Vor allem: Waren sie willkommen?
Wie wirkte sich die große Zahl von Neuankömmlingen aus (in den Schulen, für die Kirchen, für die Siedlungsstruktur, für die Wirtschaft)?
Ausführlich wurden diese Fragen beantwortet und exemplarisch auch einige Einzelschicksale angesprochen – Einzelschicksale von Menschen, die als Kinder die Vertreibung erlebt haben, deren Erlebnisse sich aber in ihrer Erinnerung so eingebrannt haben, dass sie diese noch heute nach fast 75 Jahren fast minutiös wiedergeben konnten.
Eine Veranstaltung in der Vortragsreihe des Geschichtsforums Schleiden e.V.
in Zusammenarbeit mit der Ev. Trinitatis Kirchengemeinde Schleidener Tal und
dem Netzwerk an Urft und Olef.