Aus der Bilderkiste – Die erste Sportstätte in Olef

Ein Beitrag von Alfred Käßbach. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war das Bedürfnis unter der Bevölkerung groß, vom Chaos und Elend vergangener Jahre Abstand zu gewinnen. Neben geselligen Veranstaltungen waren es auch sportliche Aktivitäten wie in Olef, wo am 20. März 1946 eine Gruppe von ca. 20 fußballinteressierten Männern in der damaligen Gaststätte Müller den FC Olef gründeten. Die Voraussetzungen für die Durchführung eines ordnungsgemäßen Spielbetriebes waren allerdings ungünstig, da der Verein vor Ort über kein eigenes Sportgelände verfügte. Die für die Anlegung eines Sportplatzes in Frage kommenden Flächen waren wertvolles Nutzland und standen in der damaligen Notzeit nicht zur Verfügung. In dieser prekären Situation blieb den Aktiven nur die Möglichkeit, das Fußball-Training auf eine Wiese am „Wackerberg“ zu verlegen und ihre Heimspiele auf dem notdürftig hergerichteten Sportplatz in Oberhausen-Wiesgen auszutragen. Trotz dieser Umstände ließen die sportlichen Erfolge nicht lange auf sich warten. Einem Bericht der „Aachener Volkszeitung“ vom 17. November 1946 zufolge führte der FC Olef bereits im Gründungsjahr eine Tabelle der damaligen Kreisklasse, Kreisgruppe Mitte Schleiden, an, gefolgt vom VfL Gemünd, SV Sistig, SSV Golbach, SV Marmagen, SV Sötenich, TuS Hellenthal, TuS Blumenthal, SC Kall und Roland Urft. Als die Olefer bereits in der Spielzeit 1947/48 mit dem Gewinn der Kreismeisterschaft ihren ersten Titel errangen, war die Freude zunächst groß, währte jedoch nicht lange. Schon im Folgejahr 1949 stand ihnen der Sportplatz in Oberhausen-Wiesgen nicht mehr zur Verfügung, nachdem dieser ab sofort von den Sportvereinen Oberhausen und Schleiden in Anspruch genommen wurde. Daraufhin sahen sich die Verantwortlichen des FC Olef schweren Herzens veranlasst, ihre Mannschaft vom aktiven Spielbetrieb zurückzuziehen. Es dauerte schließlich bis 1953, als nach zähen Verhandlungen ehemaliger Vorstandsmitglieder, tatkräftig unterstützt vom damaligen Ortsvorsteher Clemens Groß und Vertretern der Stadt Schleiden, mehrere bis dahin landwirtschaftlich genutzte Flächen im Olefer Auel für die Herrichtung eines Sportplatzes angepachtet werden konnten. Umfangreiche Planierarbeiten des hügeligen Geländes waren erforderlich, um die Voraussetzungen für das Anlegen eines Spielfeldes zu schaffen. Schließlich war die Begeisterung der sportlich Interessierten im Ort groß, als die Platzanlage fertiggestellt und der Spielbetrieb im Herbst 1953 auf heimischem Gelände aufgenommen werden konnte. Nicht einmal ein Jahr später ging ein weiterer Wunschtraum in Erfüllung: Die neue Sportstätte wurde oberhalb des Spielfeldes um ein schmuckes Sportheim erweitert, übrigens das erste dieser Art im Grenzkreis Schleiden. Eine Förderung mit Toto-Geldern und Zuwendungen der Kommune und des Kreises, nicht zuletzt ein gehöriger Umfang an Eigenleistung, hatten eine Realisierung dieses Projektes möglich gemacht. Im Rahmen eines angemessenen Festprogramms mit einem Fußballturnier wurde das Heim im Beisein vieler Zuschauer und zahlreicher Ehrengäste zu Pfingsten 1954 eingeweiht.  Hans Schäfer führte im Rahmen des Festprogramms den Anstoß zum Hauptspiel der A-Jugendmannschaft des 1. FC Köln gegen eine Jugendauswahl des Kreises Schleiden aus. Nur wenige Wochen später, am 04. Juli 1954, errang Schäfer mit der deutschen Fußballnationalmannschaft in Bern den Weltmeistertitel durch einen 3:2 Sieg über Ungarn.

  

 

 

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