Aus der Bilderkiste – Zerstörung des Eisenwerks Mauel im November 1944

Am 30. November 1944 wurde das Eisenwerk Mauel mit seinen beiden Standorten links und rechts der Urft bombardiert und zerstört.

Ganz heftig traf der Angriff den Werksteil links des Baches, von dem nur Trümmer blieben. Der Firmenchef, Dipl.-Ing. Artur Carell, und die Belegschaft befanden sich während des Angriffs in der Fabrik. Schutz suchten sie im Keller unter der großen Dampfmaschine. Dann krachte das Gebäude zusammen. Aber alle überlebten.

Bild 1: Am Morgen des 30. November 1944 wurde das Eisenwerk Mauel durch alliierte Fliegerverbände angegriffen und so bombardiert, dass kaum noch an einen Wiederaufbau zu denken war. Über 75% des Betriebes wurden zerstört. Foto: Privat Ursel Förster

Für Carell und seine Mitarbeiter war dies natürlich ein schwerer Schlag. Das Eisenwerk Mauel war im Jahr 1902 gegründet worden. Vorher waren hier unter anderem Gasrohre produziert und eine Spinnerei eingerichtet worden. Als das Werk durch die Bomben vernichtet wurde, lagen alleine für die Reichsbahn noch Aufträge für 35.000 Weichenstangen vor. Es folgte eine schwierige Zeit des Wiederaufbaus. Prof. Dr. Heinrich Neu schreibt in seiner 1954 erschienen „Heimatchronik des Kreises Schleiden“: „Erst 1951 konnte die Gesenkschmiede, in der heute 40 Arbeiter beschäftigt sind, wieder in Gang gebracht werden. Schwierigkeiten in der Koksbeschaffung und zu geringe Eisenzuteilungen mussten mit viel Geduld und kaufmännischem Geschick überwunden werden. 

Bild 2: Nach dem Wiederaufbau dröhnte die Schmiedehalle wieder unter den Schlägen der Fallhämmer. Foto: Franz Henz

Heute dröhnt die Schmiedehalle wieder unter den großen Fallhämmern, die mit einem Gewicht bis zu 2000 Kilo auf die Chabotten niederfallen. Diese Ambosse sind mit ihren Betonsockeln tief in den Boden eingelassen; über 40 t Eisen und 100 t Beton fangen den ununterbrochenen Schlag des Fallhammers auf.

Wie vor dem Krieg werden wieder laufende Arbeiten für die Bundesbahn ausgeführt. Das ganze Werk in der Eifel ist großenteils mit der Herstellung von Weichen- und Signalgestänge beschäftigt.“ 1966 musste das Werk geschlossen werden. Das Gebäude rechts der Urft wurde im Februar 1979 abgerissen. Das links der Urft wurde von der Firma Eifel-Spritzguss übernommen, seit 2002 Rotarex.
Ein Beitrag von Bernd Kehren

 

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