Bildstöcke sind ebenso wie Wegekreuze Dokumente einer tiefen (heute schwindenden) Volksfrömmigkeit. Sie gehörten früher zum religiösen Alltag. Wer an ihnen vorbeiging, der betete oder bekreuzigte sich wenigstens. Auch heute laden sie noch zum Innehalten oder zur Andacht bei. Nicht immer steht der Anlass fest, der zu ihrer Errichtung führte.
In verschiedenen Formen sind diese steinernen Zeugen auch in der Nordeifel verbreitet. Im Gebiet der Stadt Schleiden gab und gibt es fast in jedem Ort einen solchen Bildstock.
Wir haben hier die Geschichte des Bildstocks in der Kirchstraße in Dreiborn betrachtet. Die Kapelle („et Kapellche“) steht an dem ehemaligen Schützenplatz der 1669 gegründeten St. Georg Schützenbruderschaft. dem Vorläufer des Gemünder Bürger-Schützenvereins.
Heute wird die Tradition der ehemaligen Dreiborner-Land-Schützen durch den Gemünder Bürger-Schützenverein, der St. Sebastianus-Bruderschaft 1699 e.V. fortgeführt. Der Verein ist einer der größten und bekanntesten Schützenvereine der Region.
Im Jahre 1614 stand hier, auf dem Gassenhövel, die dem Beschützer der Ritter und Bauern, dem hl. Georg, geweihte Kapelle. Dreiborn war zu der Zeit keine eigene Pfarrei, auch wenn seit 1491 Priester bezeugt sind. Erst 1804 wurde die Kapelle zur Kirche erhoben. Im Jahre 1892 wurde die Kirche von einem Brand heimgesucht. Das Gotteshaus wurde abgerissen und an der Kreng, dem jetzigen Standort der Kirche, aufgebaut. Den Turmstumpf ließ man aus Pietätsgründen umgeben vom Friedhof an der alten Stelle stehen.
Die ursprüngliche, aus dem Turmstumpf entstandene Kapelle wurde in den 1930er Jahren erneuert und später noch mehrmals restauriert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kapelle Gedenkstätte für die Kriegsopfer beider Weltkriege.
Text und Fotos: Geschichtsforum Schleiden e.V.