Pünktlich um 14 Uhr, als die Schleidener in Aremberg eintrafen, setzte sich die Sonne durch und vertrieb für die gesamte Besuchszeit den Regen. Wir hatten das Ziel vor allem unter dem Gesichtspunkt gewählt, dass es tiefgehende Verbindungen mit der Schleidener Geschichte gab. Längst bevor Schleiden im Jahre 1773 zum Besitz der Arenberger Herzöge wurde, waren diese Herren in ihrem Kernland, der Herrschaft Arenberg. Mit Rita Römer-Moch übernahm eine sehr kompetente Führerin mit uns den Weg aus dem Ort (Pfarrkirche, Junkerhaus) in Richtung Turm.
Bei ihren Schilderungen stellte sie vor allem die weiblichen Mitgliedern der Herzogsfamilie in den Mittelpunkt, allen voran Louisa Margareta von der Marck. Durch die Heirat des Arenberger Herzogs Karl Raymond mit ihr wurde Schleiden überhaupt erst Besitz der Arenberger. Durch ihren selbstlosen Einsatz trug sie entscheidend dazu bei, dass dem Schleidener Schloss unter Napoleon das Schicksal der Arenberger Barockschlosses erspart blieb, der Abriss und die Zerstörung. Der Blick auf den Turm, zu dem die Gruppe – immer wieder unterbrochen durch die anschaulichen Schilderungen von Frau Römer -Moch – schließlich gelangte, zeigte die Alternative: einen im Jahre 1854 aus den Ruinen und Resten der alten Burg errichteten Bau. Nicht allen Frauen aus dem Haus Arenberg war ein glückliches Schicksal beschieden. Unsere Führerin berichtete über Pauline von Arenberg, die beim Versuch, ihre Kinder aus dem brennenden Gebäude zu retten, selbst verbrannte, und über Amelie, deren trunksüchtiger und gewalttätiger Ehemann ihr sogar das eigene Kind wegnahm. Und wenn Frau Römer-Moch die Schatulle ihrer Kenntnisse über die Arenberg öffnet, dann vergeht die Zeit wie im Fluge. Begeistert und begeisternd berichtete sie über die verschiedenen Burganlagen auf dem Berg, die Herzöge, auch über die Arbeiter, welche die riesigen Maueranlagen gebaut haben.
Von der Burg ging es dann noch zur 1670 erbauten Schutzengelkapelle am anderen Ende des Ortes. Der aus Heverle stammende barocke Altar, das aus der alten Burg stammende Sandsteintor beeindruckten uns ebenso wie der Bericht über die alljährliche Brotsegnung an der Kapelle. Und zum Schluss dann noch die Überraschung. Das Team um das Ehepaar Moch stand zum Empfang unserer Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen wartend vor der Kapelle. Ein angenehmer Gedankenaustausch beendete unseren Beusch.
Wenn der geplante Zeitrahmen deutlich überschritten wird, wenn das niemandem auffällt, dann muss es einfach ganz toll gewesen sein. Wir sagen nochmals Danke in Richtung unserer Führerin. Es wird dies sicher nicht der letzten Besuch der Schleidener in Aremberg gewesen sein, im Gegenteil: aus unserem Besuch dort erwuchs die Anregung eines verstärkten Kontaktes Schleiden – Aremberg.