Bis weit in die 1960er Jahre stellten Verlauf und Trasse der B 265 zwischen Olef und Schleiden im Vergleich zu heute ein völlig anderes Straßenbild dar. Die Trasse lag damals z.T. noch erheblich tiefer, links der Straße standen hochgewachsene Linden und rechts begrenzten steile Böschungen und felsige Hanglagen den Straßentrakt.
In einem Schreiben vom 18. Januar 1961 an die Kreisverwaltung machte Hauptkommissar Gilliam, Leiter der Schutzpolizei Schleiden, auf die hohe Unfallquote in diesem Streckenabschnitt aufmerksam: „Die Bundesstraße 265 zwischen Gemünd und Schleiden war im abgelaufenen Jahr 1960 eine der unfallanfälligsten Straßen des Kreises Schleiden. Die Verkehrsdichte auf dieser Straße nimmt schneller als auf anderen Straßenstrecken des Kreises Schleiden zu.“ Einer dem Schreiben beigefügten Liste zufolge ereigneten sich allein i.J. 1960 auf dieser Strecke 24 Unfälle mit 13 Verletzten und einem Toten.
Um die Unfallgefahr der B 265 in der Ortslage Schleiden abzuschwächen, beschloss der Stadtrat der Stadt Schleiden am 7. März 1961, in der Gemünder Straße Bürgersteige anlegen zu lassen. Dieses Vorhaben wurde vom Landesstraßenbauamt jedoch zurückgestellt mit dem Hinweis, dass im Zuge des vorgesehenen Ausbaus der B 265 auch Bürgersteige eingeplant seien. Die gesamte Baumaßnahme wurde schließlich im Frühjahr 1967 begonnen und noch im November desselben Jahres abgeschlossen. Die Kosten des innerörtlichen Gehweges zu beiden Seiten der Gemünder Straße von 84.000 DM wurden überwiegend aus Landes- und Bundesmitteln übernommen; der Eigenanteil der Stadt Schleiden belief sich auf 15.000 DM.
Eine zusätzliche Entschärfung der unfallträchtigen Strecke zwischen Olef und Schleiden war im Übrigen die Neuanlage eines Fahrrad- und Fußgängerweges entlang der Bundesstraße. Ein Beitrag von Alfred Käßbach, Fotos von Peter Felten aus der Sammlung Heinen/Wollgarten.