„Ski und Rodel gut“ hieß es in den Wintermonaten der 50er Jahre für die Kinder und Jugendlichen in Olef. Zum Rodeln wurden die Dorfstraßen „Büchel“ und „Wehrley“ benutzt, für die Skifahrer waren die Abhänge im Selbachtal beliebt. Der größere und längere Hang war die „Riesedell“, der kleinere aber kürzere und steilere das „Düfelsköppchen“.
Die Schlittenfahrer begannen mit ihren Holzschlitten, die heute noch aktuell sind, auf dem Büchel und der Wehrley jeweils am letzten Haus und fuhren dann unten bis über die Bahnschienen auf die jetzige Dorfstraße „Oleftal“. Wer bei der Wehrleyabfahrt die erste Kurve nicht schaffte, landete in den Dornenhecken. Wer die letzte Kurve unten nicht schaffte, machte Bekanntschaft mit dem Selbach. Oft wurden mehrere Schlitten zusammengebunden. Dann saß vorne jemand mit Schlittschuhen, der den gesamten Verband steuerte. Wenn die Zeit kam, dass der Personenzug, angetrieben von einer Dampflokomotive (de Flitsch), kam, ging es wie ein Lauffeuer die Rodelstrecke hinauf: „de Flitsch kütt“ und das Rodeln wurde eingestellt. Vorbei war es allerdings, wenn der Tabakhändler mit seinem Lieferwagen seine Kunden beliefern und den Büchel befahren musste. Dann wurde die Strecke mit Ofenasche gestreut. Anschließend versuchte man die Asche mit losem Schnee zu überdecken und weiterzufahren.
Bei den Skifahrern war die lange Abfahrt in der „Riesedell“ sehr beliebt. Es war schon mutig, mit den Holzskiern und der damaligen Bindung, die mit Lederriemen an den Schuhen festgebunden war und sich bei einem Sturz nicht öffnete, den Hang hinunter zu fahren. Gestartet wurde am Waldrand. Man konnte die Abfahrt mit einer kleineren Böschung fahren, sehr mutige Fahrer nahmen aber auch die zweite etwas größere Böschung mit. Diese wirkte wie eine kleine Sprungschanze. Stürze blieben nicht aus, ernsthafte Verletzungen unter den Kindern und Jugendlichen gab es aber nicht. Nur einmal gab es eine schwere Verletzung, als ein bekannter Architekt aus Köln am Wochenende zu Besuch in Olef war und sich bei einer Abfahrt das Bein brach.
Eine schöne Zeit und die Kinder wussten auch ohne Handy und Computer etwas mit sich anzufangen. (Wilfried Hermanns)