Kreuzgangfenster in Mariawald

Eine beindruckende Führung: Dirk Küsters stellte uns die Nachbildungen von ehemaligen Kreuzgangfenster in Mariawald vor. Am 15.03.2024 war Mariawald das Ziel unserer Exkursion. Im ehemaligen Skriptorium zeigte unser Mitglied Dirk Küsters die Rekonstruktion der verlorenen Kreuzgangfenster des Klosters aus dem frühen 16. Jahrhundert. Besonders das frühere 6. Fenster diente als Beispiel des Aufbaus der Fenster. Entsprechend den Darstellungen der biblia pauperum (1471) enthielt jedes Fenster in den beiden Lanzetten von oben nach unten zunächst einen biblischen Propheten, dann ein Thema des Alten Testamentes und dann eine dazu passende Szene des neuen Testaments.

Biblische Szene in Eifeler Landschaft (links hinten die Burg Hengebach)

Biblische Szene in Eifeler Landschaft (links hinten die Burg Hengebach)

In den unteren Scheiben waren dann der oder die Stifter abgebildet. Was Dirk vor allem nachweisen konnte, waren die Anachronismen, zum Beispiel tragen die Personen der Glasgemälde die Kleidung der frühen Neuzeit. Und besonders interessant für uns als Lokalhistoriker war der jeweilige Hintergrund der biblischen Darstellungen, denn auch diese stammten nicht aus dem biblischen Raum; vielmehr hatten die Künstler sie in den Eifeler Nahraum versetzt. So konnte Dirk uns auf Darstellungen der Burgen Nideggen oder Heimbach hinweisen. In einem anderen Fenster war eine ganze Stifterfamilie (Kerschgen/Kerstgen) aus Morsbach, einem weiteren Rabold von Plettenberg, langjähriger Herr zu Dreiborn zusammen mit seinem Sohn Berthold zu sehen.
Die Zeit verging wie im Flug. Die Nachfragen unserer Teilnehmer bewiesen das große Interesse. In knapp zwei Stunden hatten wir viel Neues über die Kreuzgangfenster erfahren, für die uns Dirk in der beeindruckenden Führung begeistern konnte.

 

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