Wer erinnert sich noch gerne an den Truppenübungsplatz Vogelsang, wie die Panzer über das Übungsgelände, über Wiesen und Äcker in Dreiborn donnerten und sehr viel Schaden anrichteten? „Jood datt se fott sen“. Aber wie kamen die Panzer, hauptsächlich Belgier, nach Vogelsang? Kamen sie von der Drover Heide, fuhren sie über die Straßen durch Gemünd nach Vogelsang. Panzer der „Niederländer“ wurden meist mit Tiefladern gebracht. Die meisten der Panzer wurden mit der Bundesbahn durch den Ort Olef bis nach Schleiden-Höddelbusch zur Panzerentladerampe gebracht, dort entladen und fuhren dann über die Panzerstraße nach Vogelsang. Unangenehm wurde es in Olef bei der Durchfahrt des Zuges durch den Ortskern. Die Züge kamen zu jeder erdenklichen Tages- oder Nachtzeit. Anfangs wurden die mit Panzern beladenen Waggons mit zwei oder drei Dampflokomotiven gezogen bzw. geschoben, eine Lok vorne wegen der kurzen Rangierschiene an der Rampe und zwei Loks hinten, je nachdem wieviel Wagen der Zug hatte. Es waren oft 25 – 30 Wagen mit Panzer beladen und zwei bis drei Personenwagen. Später kamen schwere Dieselloks zum Einsatz. Der Ortskern von Olef ist sehr eng, deshalb musste der Panzerzug auch langsam fahren. Hatte die Zuglok den letzten Bahnübergang, die Auffahrt nach Wintzen (Strasse Wehrley) passiert, war es mit der langsamen Fahrt vorbei. Das Zugende befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in Höhe des jetzigen Kindergartens, der damaligen Volksschule. Wie auf Kommando gaben alle drei Lokomotiven massiv Dampf. Man kann sich vorstellen, mit welchem Getöse, Zischen und welcher Geschwindigkeit die hinteren beiden Loks durch den Ortskern fuhren. Die nahe an der Bahn gelegenen Häuser zitterten gewaltig und in der Nacht war an schlafen nicht mehr zu denken. Durch das Entladen der Panzer an der Rampe in Schleiden war auch die Ruhe im nahegelegenen Krankenhaus und den Anliegern auch vorbei. (Wilfried Hermanns)
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