über 150 Jahre im Dienste der Gesundheit.
Nur zwei Jahre, nachdem Schleiden Kreisstadt geworden war, genauer am 9. Februar 1831, erhielt der Apotheker Hayne die Lizenz, in Schleiden eine Apotheke einrichten zu dürfen. Diese Apotheke, die älteste Schleidens, in der heutigen Reidmeisterstraße ist den alten Schleidener als die Schlinksche Apotheke bekannt, weil Apotheker Franz Schlink sie jahrzehntelang führte. Von 1914 bis zu seinem plötzlichen Tode 1951 – also über beide Weltkriege hinweg – war er dort tätig. Durch das Vertrauen seiner Kollegen bestätigt wurde er zum Kreisapotheker des Kreises Schleiden gewählt. Nach seinem Tode führte seine Witwe Lilly Schlink noch bis zum Jahre 1978 die Apotheke weiter. Auch als Apotheker Georg Koblenz die Nachfolge angetreten hatte, sah man Lilly Schlink noch des öfteren in „ihrer“ Apotheke. 1983 musste die Apotheke geschlossen werden, wohl weil drei Apotheken in Schleiden nicht überleben konnten. Dr. A. Giesen richtete dann ab 1985 in dem Gebäude seine Arztpraxis ein.
Dass die Apotheke vielen noch gut in Erinnerung geblieben ist, liegt ohne Zweifel an ihrer fast museumsreifen Einrichtung. Man fühlte sich manchmal ins 19. Jahrhundert zurückversetzt. In den Regalen standen hunderte von Tiegeln und kleinen Töpfen, von Fläschchen und mit Glaskorken – alle, ebenso wie die zahlreichen Schubladen mit lateinischen Namen beschriftet. Pasten und Salben wurden manuell hergestellt. Mörser und Feinwaage gehörten zu den täglich genutzten Gebrauchsgegenständen. Vom oft betäubenden Duft, der dem Kunden beim Betreten des Verkaufsraumes entgegenschlug, konnten die Zeitgenossen berichten. Ein Beitrag von Norbert Toporowsky